Am Montagabend geriet in der Meller Innenstadt der Dachstuhl eines Hauses in Brand. Etwa 120 Mitglieder von fünf Ortsfeuerwehren und dem Deutschen Roten Kreuz aus Melle waren im Einsatz – über 30 von ihnen aufgrund der starken Rauchentwicklung unter Atemschutz. Verletzt wurde niemand.
Die Regionalleitstelle Osnabrück alarmierte die Ortsfeuerwehren Melle-Mitte, Altenmelle und Bakum um kurz nach 18 Uhr mit dem Stichwort „Dachstuhlbrand“ zum Roten Gang. Beim Eintreffen der ersten Kräfte war bereits eine starke Rauchentwicklung aus dem Dachstuhl sowie Flammen hinter den Fenstern des Dachgeschosses zu sehen. Personen befanden sich zu diesem Zeitpunkt entgegen ersten Befürchtungen nicht mehr im Gebäude.
Die Feuerwehr leitete umgehend die Brandbekämpfung ein. Diese erfolgte durch Atemschutztrupps im sogenannten Innenangriff und von außen über die Drehleiter. Da zunächst nicht alle Bereiche von innen oder über die Drehleiter erreichbar waren, kamen auch zwei handgeführte Strahlrohre im Außenangriff zum Einsatz.
Die Einsatzkräfte deckten die technischen Geräte einer im Erdgeschoss befindlichen Zahnarztpraxis mit Planen ab, um sie vor Schäden durch das Löschwasser zu schützen. Darüber hinaus brachten die Feuerwehrmitglieder gemeinsam mit dem Eigentümer noch zahlreiche Wertgegenstände aus dem Gebäude.
Aufgrund der Rauchentwicklung konnten viele Arbeiten ausschließlich unter Atemschutz erfolgen. Daher forderte die Einsatzleitung im weiteren Verlauf auch die Ortsfeuerwehren Gesmold und Riemsloh zur Unterstützung und Ablösung an. Insgesamt kamen 11 Trupps unter Pressluftatmern und 5 Trupps mit Filtergeräten zum Einsatz – somit waren bis zum Einsatzende 32 Mitglieder der Feuerwehr unter Atemschutz tätig.
Ehrenamtliche des DRK-Kreisverbandes Melle lösten zwischenzeitlich den hauptamtlichen Rettungswagen der DRK-Rettungswache Melle ab. Dieser war vor Ort zur Absicherung des Feuerwehreinsatzes in Bereitstellung gegangen. Darüber hinaus sorgten die Mitglieder des DRK-Kreisverbandes mit Kaltgetränken für eine Versorgung der Einsatzkräfte.
Die Drohnengruppe des DRK-Kreisverbandes Melle unterstützte die Einsatzleitung durch Luftbilder mit einer Wärmebildkamera. Dadurch konnten Glutnester im ausgebrannten Dachbereich gezielt aufgespürt und anschließend abgelöscht werden. Im Verlauf des Einsatzes konnte auch eine zwischenzeitlich herausgegebene Bevölkerungswarnung zurückgenommen werden.
Die Feuerwehr übergab die Einsatzstelle gegen 22:50 Uhr an die Polizei Melle. Die Beamten beschlagnahmten das Gebäude und nahmen die Ermittlungen zur Brandursache auf. Insgesamt waren etwa 120 ehrenamtliche Mitglieder von Feuerwehr und DRK sowie die Polizei im Einsatz. Die Einsatzleitung lag in den Händen von Ortsbrandmeister Gerrit Kruse.
Text: Freiwillige Feuerwehr Melle
Fotos: Daniel Reimann, Stefan Gelhot, Gerrit Kruse