Melle -
16.03.2023
Ronja wird Feuerwehrfrau – Das Meller Kreisblatt berichtet in einer interessanten Serie über die Truppmann-Ausbildung auf Landkreisebene
"Meine Tagebruch vom Truppmenn Lehrgang" so lautet der Titel einer Kolumne von Ronja Ackermann, die im Meller Kreisblatt über ihre Teilnahme am Truppmann-Lehrgang berichtet

An dieser Stelle zunächst ein Dank ans Meller Kreisblatt, dass uns gestattet hat, die Berichte von Ronja Ackermann mit einiger Zeitverzögerung auch auf unsere Homepage zu veröfffentlichen.

Mein Tagebuch vom Truppmann-Lehrgang – Ich werde Feuerwehrfrau in Melle: Was mich am ersten Tag überrascht hat

Ich werde Feuerwehrfrau. Die kommenden fünf Wochen belege ich den Lehrgang „Truppmann 1“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Melle. Am Montag war meine erste Theoriestunde. Zwei Dinge waren mir schnell klar: Ich falle auf. Und es wird hart.

Die Teilnehmer sind bereits Mitglieder bei einer Ortsfeuerwehr in Melle, deshalb tragen sie ihre Dienstuniform. Ich steche in meinen Freizeitklamotten aus der Masse heraus.

Eigentlich bin ich Reporterin. In dieser Rolle probiere ich gerne etwas aus. Ich habe schon bei der Tafel geholfen und eine Schicht im Seniorenheim absolviert. Als mein Kollege vorschlägt, doch mal den Feuerwehrgrundkurs „Truppmann 1“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Melle zu belegen, fehlt mir noch die Vorstellung davon, was mich erwarten könnte. Doch die Neugierde packt mich – ich sage zu.

Mein Stundenplan

Ein paar Wochen später bekomme ich den Stundenplan: an fünf aufeinanderfolgenden Montagen Theorieunterricht ab 18.30 Uhr – soweit okay. Ebenfalls fester Bestandteil der Ausbildung: an fünf aufeinanderfolgenden Samstagen Praxisunterricht ab 8.30 Uhr – da muss ich schlucken. Prinzipiell habe ich kein Problem mit der Uhrzeit, unter der Woche stehe ich ja auch früh auf. Dass dafür mein freier Samstag draufgeht, damit muss ich mich aber erstmal anfreunden.

Was wird mich erwarten?

Egal, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Und je mehr ich mich mit meiner Entscheidung auseinandersetze, umso mehr Freude und Neugier kommt auf: Was wird mich erwarten? Was werde ich dazulernen und was weiß ich vielleicht schon? Werde ich ein richtiges Feuer löschen? Gefällt mir die Ausbildung vielleicht so gut, dass ich bei der Feuerwehr bleibe? Mit meiner Familie scherze ich schon darüber, wie die Schutzkleidung an meinem 1,65 Meter kleinen, eher zierlich gebauten Körper aussehen wird.

Ich steche aus der Masse heraus

Als ich am Montag zu meiner ersten Theoriestunde im Feuerwehrhaus in Altenmelle fahre, steigt meine Nervosität. Durch das runde Fenster im Treppenhaus sehe ich bereits einige Leute in Dienstkleidung. Beim Betreten des Seminarraums fällt mir auf: Die Teilnehmer haben alle Dienstkleidung an. Meine verdutzten Blicke werden von den Uniformierten erwidert. Ich, in Zivil, steche deutlich aus der Masse heraus. „Die kennen sich bestimmt alle untereinander“, ist mein erster Gedanke. Ich entschließe mich für ein freundliches „Moin“ in die Runde und suche mir einen Platz am Rand. Erst einmal beobachten.

Bunte Mischung der Teilnehmer

Kurz darauf sind die Plätze auch schon alle belegt. Ich bin erstaunt, denn unser Kurs besteht aus 30 Mitgliedern, im Alter von 16 bis Ü30, von verschiedenen Ortsfeuerwehren aus Melle. Mit einer so hohen Anzahl und so großen Altersspanne hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Meine Freude steigt, als ich auch einige Mädels in den Reihen sehe.  

Die Altersspanne der Teilnehmer ist groß.

Die Theoriestunde soll drei Stunden dauern – nach einer ersten Einführung in den Kurs und einer kurzen Vorstellungsrunde geht es direkt los mit dem Stoff. Es fallen Begriffe wie TSF, LF10 und MLF. Ich habe noch nie davon gehört – der Rest der Teilnehmer scheint zu verstehen, worum es geht. Sie sind ja auch bereits Mitglieder bei der Feuerwehr.

Das Einmaleins der Feuerwehr

„Im Grunde lernt ihr hier das Einmaleins der Feuerwehr“, erklärt Frank Jäger, der mit uns die erste Theoriestunde durchgeht. Ich bin ein wenig überfordert: Wenn das schon das Einmaleins ist, sollte ich vielleicht erstmal die Zahlen lernen, denke ich. Angst bahnt sich bei mir an: Was ist, wenn ich die theoretische Prüfung nicht schaffe? Ich denke, ich werde sehr viel lernen müssen. Immer wieder denke ich aber auch daran, dass die anderen Teilnehmer den Lehrgang ehrenamtlich und aus eigener Motivation heraus machen: Gedanklich ziehe ich meinen Hut vor ihnen.

Angst vor der Prüfung

Doch jetzt sind Hopfen und Malz noch nicht verloren. Immerhin liegen noch einige Stunden vor mir und je später es wird, desto mehr beginne ich zu verstehen. Ich konnte mir auch bereits einige Sachen merken: Ein TSF ist ein Tragkraftspritzenfahrzeug und ein MLF ist ein Mittleres Löschfahrzeug. Je mehr ich lerne, umso wissbegieriger werde ich. Trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los, dass die Prüfung am Ende des Lehrgangs für mich ziemlich hart werden kann. Am Ende der Stunde dröhnt mein Kopf. Das war ziemlich viel Input, denke ich. Frank Jäger stimmt mich schonmal auf die Praxisstunde am Samstag ein: „Das wird ziemlich hart, wenn du das noch nie gemacht hast.“ Ich bleibe gespannt und warte ab, was auf mich zukommt.  

Quelle: Meller Kreisblatt

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