Zum 25x Mal wurde in diesem Jahr der Feuerwehrmann des Jahres gekürt. Eine Tradition die seit einem Vierteljahrhundert zum festen Bestandteil der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Bersenbrück gehört. Es werden verdiente Kameraden*innen und / oder besondere Leistungen geehrt. Zum Silberjubiläum gab es auch eine besondere Auszeichnung – Robin Thobiesen wurde für seinen beherzten Einsatz und seine schnelle Reaktion bei einem Extremnotfall geehrt. Am Abend des 09.08.2018 geht gegen 18:29 Uhr ein dramatischer Notruf in der Regionalleitstelle Osnabrück ein. Eine völlig aufgelöste Mutter meldet weinend und schreiend, dass Ihr dreijähriger Sohn irgendwas verschluckt hat, keine Luft mehr bekommt und blau anläuft. Sekunden später ist das Kind atemstill und reagiert nicht mehr. Dem Disponenten ist sofort bewusst, dass es sich hierbei um eine akute Lebensgefahr handelt und das Kind dringend medizinische Hilfe benötigt. Das zuständige Notarzteinsatzfahrzeig mit dem Notarzt aus Ankum ist gerade bei einem Notfall in Gehrde und muss erst von dort abgezogen werden, der zuständige Rettungswagen aus Ankum ist ebenfalls in einem anderen Einsatz gebunden, sodass der Rettungswagen aus Schwagstorf zum Notfallort in die Bramscher Straße nach BSB entsandt wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Der diensthabende Disponent leitet die aufgeregte Mutter bereits in telefonische Erste Hilfe Maßnahmen an und versucht gemeinsam mit der Mutter das Kind wiederzubeleben, als einem weiteren Disponenten die Idee kommt, Kräfte der Feuerwehr Bersenbrück als First Responder zum Notfallort zu schicken. Um 18:30 Uhr (1x Minute nach dem Notrufeingang in der Leitstelle) lösen in Bersenbrück die digitalen Meldeempfänger mit dem Stichwort „Kindernotfall, Kind erstickt und atmet nicht mehr“ aus. Einige Kameraden der FF Bersenbrück befinden sich nach mehreren Unwettereinsätzen nach einem Starkregenschauer noch im Feuerwehrhaus und rücken noch in derselben Minute zum Einsatzort aus.
Den Kameraden Robin Thobiesen erreicht der Alarm in seinem Privat PKW auf dem Weg vom Gerätehaus nach Hause. Robin befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort auf der Bramscher Straße. Geistesgegenwärtig fährt er direkt zur Einsatzstelle. Vor Ort bekommt Robin von der Mutter das atemstille Kind in die Arme gedrückt. Durch drei beherzte Schläge zwischen die Schulterblätter gelingt es Ihm schließlich, den Fremdkörper aus den Atemwegen des Kindes zu lösen. Sekunden später atmet das Kind wieder normal!
Es hatte eine Spielfigur eines „Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Spiels verschluckt und in die Luftröhre bekommen. Text und Foto:
Feuerwehr Bersenbrück