30.01.2018 -
30.01.2018
Mitglieder der Feuerwehr Herringhausen engagieren sich als Mobile Retter – Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde  
Im Feuerwehrhaus Herringhausen haben sich jetzt 18 Freiwillige, hauptsächlich Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und deren Angehörige, zu Mobilen Retter ausbilden lassen. Mobile Retter werden parallel zum Rettungsdienst alarmiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens im Fall einer notwendigen…

Im Feuerwehrhaus Herringhausen haben sich jetzt 18 Freiwillige, hauptsächlich Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und deren Angehörige, zu Mobilen Retter ausbilden lassen. Mobile Retter werden parallel zum Rettungsdienst alarmiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens im Fall einer notwendigen Reanimation bereits mit qualifizierter Herz-Lungen-Wiederbelebung zu überbrücken. Wenn das Herz nicht mehr schlägt oder nur noch flimmert, ist Eile geboten, denn dann hängt das Leben am seidenen Faden. Notarzt und Rettungsdienst müssen her, doch bis der Rettungsdienst eintritt, kann es in Niedersachsen bis zu 15 Minuten dauern. Oft zu spät für den Betroffenen, denn nach drei bis fünf Minuten ohne Herzschlag und damit ohne Sauerstoff im Gehirn sterben Gehirnzellen ab. Dauerhafte Beinträchtigen sind die Folge, sofern eine erfolgreiche Reanimation überhaupt noch möglich ist. Im Landkreis Osnabrück wurde daher im vergangenen Jahr das Projekt „Mobile Retter“ ins Leben gerufen. Das System funktioniert wie folgt: Geht ein Notruf (112) in der Regionalleitstelle im Osnabrücker Kreishaus ein, bei dem ein Herz-Kreislauf-Stillstand gemeldet wird, wird zunächst der Rettungsdienst alarmiert. Zeitgleich wird über eine GPS-Abfrage ermittelt, ob sich ein qualifizierter Ersthelfer in der unmittelbaren Nähe des angegebenen Notfalles befindet. Dieser wird dann durch die Rettungsleitstelle über eine, vorher von ihm zu installierende App, per Smartphone anonym über den Notfall informiert. Nimmt der Mobile Retter den Einsatz an, wird er an diesen Einsatzort geleitet und kann dort als Ersthelfer eingesetzt werden. Im Normalfall erreicht der Mobile Retter den Patienten, durch seine räumliche Nähe, viel schneller als der zeitgleich alarmierte Rettungsdienst und fängt bereits mit lebenserhaltenden Maßnahmen an. Wir haben das System auf einem der letzten Dienstabende vorgestellt und sofort gab es eine große Bereitschaft bei den Kameradinnen und Kameraden mitzumachen, berichtet Ortsbrandmeister Volker Köster sichtlich stolz über die große Bereitschaft siner Kameraden bei dem System mitzumachen. Da wir ein große Gruppe waren, kam ein Team des DRK Bissendorf nach Herringhausen, um vor Ort das Training durchzuführen. Die fünf Ausbilder frischten bei den Teilnehmern die Kenntnisse in Atemwegssicherung sowie Herz-Lungen-Wiederbelebung an Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern auf. Im Vordergrund stand dabei das intensive praktische Training auch mittels Einsatz eines Defibrillators. Aber auch theoretisches Fachwissen, Eigenschutz, Versicherungs- und Rechtsfragen wurden intensiv behandelt. Christoph Tiaden, Gruppenführer in der Herringhausener Wehr, Disponent auf der Regionalleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst und selbst ausgebildeter Rettungsassistent, hatte sich im Vorfeld um die Organisation und die Erfassung der Daten bei der Rettungsleitstelle gekümmert, so dass die geschulten Ersthelfer schon am Tag nach der bestandenen Prüfung ihre App aktivieren konnten und ab sofort als Mobile Retter eingesetzt werden können. Weitere Informationen zum System der Mobilen Retter gibt es auf der Homepage www.mobile-retter.de. Hier werden auch die Trainingstermine bekannt gegeben. Ansprechpartner beim Landkreis Osnabrück ist Matthias Hartmann, E-Mail: mobile-retter@lkos.de. Text und Fotos:
Feuerwehr Herringhausen

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