Coronabedingt ist es zwei Jahre her, dass die Jugendfeuerwehren des Landkreises Osnabrück so etwas wie Normalität in ihrem Dienstgeschehen verspürt haben. Entsprechend groß war die Freude über ein Wiedersehen in großer Runde im Rahmen des 20. Kreisjugendfeuerwehrtages am Samstag, 11. Juni, im Forum der Integrierten Gesamtschule (IGS) Fürstenau. Kreisjugendfeuerwehrwart Christoph Pieper hatte eingeladen, und die Mitglieder waren seinem Ruf in den Nordkreis gefolgt.
Dabei trat vor allem in Piepers Jahresbericht das leidige Thema Corona immer wieder in den Vordergrund. Denn die Statistik belegte, wie sehr die Jugendarbeit in der Kreisfeuerwehr in den vergangenen zwei Jahren gelitten hatte. Auch wenn im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl an Mädchen und Jungen auf 593 leicht angestiegen ist, so liegt dieser Wert dennoch merklich unter dem von vor der Corona-Zeit, „da Neuaufnahmen oftmals nicht möglich waren“, so der Kreisjugendfeuerwehrwart. Besonders dramatisch der Rückgang bei den Dienststunden: Im Berichtsjahr 2021 leisteten Kinder- und Jugendfeuerwehren 926 Stunden – nur ein knappes Zehntel dessen, was sonst geleistet laut Pieper geleistet worden sei, der ergänzte: „Mit uns als Jugendwarte und Betreuer steht und fällt der gewünschte Erfolg, wieder eine gut ausgebildete Jugendabteilung in den Ortsfeuerwehren zu schaffen.“
Aber: Es gab auch Positives zu berichten. So habe die Antwort darauf, ob Jugendfeuerwehr zu Corona-Zeiten überhaupt funktionieren könne, ganz klar ja gelautet. „Es gibt vielfältige Methoden, Wissen auch online zu vermitteln“, sagte Pieper. Entsprechend hätten sich viele Jugendfeuerwehren auf diese Art der Dienstgestaltung verlegt, zudem seien auch auf Landkreisebene Fortbildungen auf diese Weise angeboten worden.
Das lobte auch Kreisrat Dr. Winfried Wilkens, der als Gast der Versammlung beiwohnte und versprach: „Das Kreiszeltlager machen wir aber nicht online!“ Er freue sich auf einen Sommer mit „einigermaßen normalem Programm“. Er bedankte sich für die Arbeit der Betreuer („Hinter Jugendarbeit steckt unendlich viel Arbeit“) und für den Mut, neue Jugendfeuerwehren zu gründen – in Alfhausen, Rieste und Neuenkirchen passiert genau das in diesem und im kommenden Jahr.
Auch Matthias Wübbel, Bürgermeister der Samtgemeinde Fürstenau, überbrachte Grüße und freute sich über die langsam einkehrende Normalität: „Es ist schön, dass junge Leute wieder sportlich und spielerisch an das Thema Feuerwehr herangeführt werden können.“ Weitere Gäste mit Redebeiträgen waren Abschnittsleiter Nord Herbert Kempe („Wir brauchen euch, ihr seid wichtig“) und Klaus Smit, stellvertretender Bezirksjugendfeuerwehrwart, der sagte: „Corona hat den Jugendlichen zugesetzt. Ich habe dennoch großen Respekt davor, was die Kreisjugendfeuerwehr Osnabrück gerissen hat!“
Nicht zuletzt bedeuten Versammlungen in solcher Runde zumeist auch Wahlen. In Fürstenau wurden Kreisjugendfeuerwehrwart Christoph Pieper, der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart des Altkreises Bersenbrück Alexander Weniger und Kassenwart Nicolas Berger in ihren Ämtern für weitere vier Jahre bestätigt. Kassenprüfer Tim Dreyer verabschiedete sich aus seinem Amt, für ihn schaut nun Patrick Kleine-Hartlage dem Kassenwart auf die Finger.
Im Ausblick auf das, was im Jahr 2022 noch so kommen wird, war zudem zu merken: Das Kreiszeltlager in Dorum steht vor der Tür. Christoph Pieper stellte das Programm vor und legte den aktuellen Stand der Planungen offen. Es sei zwar noch einiges zu tun, doch die Planungen würden auf die Zielgerade einbiegen, so Pieper, der als frisch gebackener Vater einer Tochter vom Rest der Kreisjugendfeuerwehrleitung noch einen Geschenkkorb überreicht bekam. Lange wird es bis zur nächsten Zusammenkunft nicht dauern: Bereits am Samstag, 18. Juni, trifft sich die Kreisjugendfeuerwehr zur Sternwanderung in Badbergen.