Rund 160 Gäste waren am Freitagabend der Einladung von Kreisbrandmeister Ludger Flohre zur Großen Dienstbesprechung ins Osnabrücker Kreishaus am Schölerberg gefolgt. Die Führungskräfte der Stadt-, Gemeinde- und Ortsfeuerwehren, die Vertreter der befreundeten Hilfsorganisationen, der Polizei, des Kreisverbindungskommandos sowie politische Verantwortungsträgerinnen und -träger kamen zusammen, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, aktuelle Entwicklungen zu besprechen und einen Ausblick auf kommende Herausforderungen zu geben.


In ihrer Eröffnungsrede würdigte Landrätin Anna Kebschull das außergewöhnliche Engagement der Feuerwehrleute im Osnabrücker Land: „Ohne die Freiwilligen Feuerwehren wäre das Leben in unserer Region so nicht denkbar“, betonte sie und verwies auf die Herausforderungen durch den Klimawandel – darunter Waldbrände, Hochwasser und Trockenperioden. Die Landrätin hob das schnelle und professionelle Handeln der Feuerwehr bei aktuellen Waldbrandeinsätzen hervor, durch das größere Schäden verhindert werden konnten.
Gleichzeitig betonte sie die wichtige Rolle der Arbeitgeber, die ihre Mitarbeitenden für Einsätze freistellen. Einen besonderen Dank richtete Kebschull an Herbert Kempe, der für eine weitere Amtszeit als Abschnittsleiter Nord in der zuvor stattgefundenen Dienstversammlung des Brandschutzabschnitts zur Wiederwahl durch den Kreistag vorgeschlagen wurde. Die formelle Ernennung erfolgt im Herbst; seine Wiederwahl sei ein starkes Zeichen für Kontinuität und Engagement.
Kreisbrandmeister Ludger Flohre legte in seinem Bericht Zahlen und Entwicklungen für das Einsatzjahr 2024 vor. Insgesamt 3.285 Einsätze wurden bewältigt – darunter 1.032 Brandeinsätze und 2.253 Hilfeleistungen. Eine strukturelle Veränderung ergab sich durch die Fusion der Ortsfeuerwehren Epe und Sögeln zur neuen Feuerwehr Epe-Sögeln. Damit zählt der Landkreis nun 90 Ortsfeuerwehren.
Flohre bedankte sich ausdrücklich bei den Führungskräften in den Orts- und Gemeindefeuerwehren für die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Diese habe ihm die Übernahme der neuen Funktion als Kreisbrandmeister sehr erleichtert. Gerade bei den stetig wachsenden Herausforderungen – von der Einsatzbewältigung bis hin zur Nachwuchsgewinnung – sei die enge Abstimmung zwischen der Kreisfeuerwehr und den Verantwortlichen vor Ort ein wesentlicher Erfolgsfaktor.


Kreisrat Malte Stakowski beleuchtete als neuer Verwaltungsvorstand die Perspektive der Kreisverwaltung. Ein zentrales Thema war die Modernisierung der Einsatzmittel, insbesondere durch die Anschaffung neuer Wechselladerfahrzeuge, deren erste Exemplare im Juni in Bohmte und Georgsmarienhütte stationiert werden. Zwei weitere Fahrzeuge sind bereits ausgeschrieben.
Auch der Katastrophenschutz wurde weiter gestärkt: So wurden neue Einheiten für den Stab der Landrätin ausgebildet. Zusätzlich wird der Landkreis künftig über mobile Deiche und eine Sandsackfüllmaschine verfügen – wichtige Instrumente zur Hochwasserabwehr in Zusammenarbeit mit dem THW. Die flächendeckende Sirenenalarmierung schreitet ebenfalls voran: Nach intensiven Abstimmungen mit den Kommunen soll zügig mit der Ausschreibung und dem Bau begonnen werden.


Regierungsbrandmeister Matthias Röttger überbrachte die Grüße des Landesfeuerwehrverbandes und unterstrich die Bedeutung des landesweiten Zusammenwirkens – gerade im Hinblick auf die zunehmend komplexen Einsatzlagen.
Abschließend fasste Abschnittsleiter Süd, Bernard Funke, die Veranstaltung zusammen und bedankte sich im Namen des Kreiskommandos für die engagierte Arbeit der Feuerwehren und die wertschätzende Zusammenarbeit mit Kreisverwaltung und Politik. Der Schulterschluss zwischen Ehrenamt, Verwaltung und Partnerorganisationen sorgt dafür, dass der Bevölkerung auch in Krisenzeiten verlässlich geholfen wird. Nach dem Schlusswort klang die diesjährige Große Dienstbesprechung der Kreisfeuerwehr Osnabrück mit einem kleinen Empfang im Kreishausrestaurant aus.
Text und Fotos: Volker Köster