Am Donnerstag, dem 22. Mai 2025, fand in Grafeld eine groß angelegte Einsatzübung der Feuerwehren der Samtgemeinde Fürstenau statt. Gegen 18:06 Uhr wurden zahlreiche Ortsfeuerwehren mit dem Stichwort „Feuer – Menschenleben in Gefahr“ zu einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Straße Zum Bruch in Grafeld alarmiert.


Vor Ort war es in einer Maschinenhalle infolge einer technischen Störung zu einem Brand gekommen. In der Halle befanden sich große Mengen Stroh sowie landwirtschaftliche Maschinen. Zudem grenzten eine Biogasanlage und Gebäude mit Photovoltaikanlagen direkt an. Mehrere Personen galten als vermisst.


Unmittelbar nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde die Menschenrettung mit mehreren Trupps unter Atemschutz eingeleitet und parallel mit der Brandbekämpfung begonnen. Um eine Ausbreitung des Feuers auf angrenzende Gebäude zu verhindern, wurde eine Riegelstellung mit mehreren handgeführten Strahlrohren aufgebaut. Im weiteren Verlauf unterstützte die Hubrettungsbühne den Außenangriff. Die Wasserversorgung erfolgte über zwei weiter entfernte Hydranten sowie einen eingerichteten Pendelverkehr mit mehreren Tanklöschfahrzeugen.


Ein besonderer Schwerpunkt der Übung war ein simulierter Atemschutznotfall: Während der Menschenrettung kam es zu einer Mayday-Lage. Ein eingesetzter Trupp meldete einen verunfallten Kameraden. Die nachrückenden Kräfte leiteten umgehend die Rettung ein und begannen mit einer Reanimation. Die Wiederbelebung wurde zunächst durch Feuerwehrkräfte durchgeführt, anschließend übernahm der Rettungsdienst die Übungspuppe, weiterhin unterstützt durch die Kameraden der Feuerwehr.
Parallel zum Großbrand wurde ein weiterer Einsatz auf der Zufahrtsstraße Zum Bruch abgearbeitet: Ein Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Traktor hatte sich ereignet. Der Fahrer des Pkw war schwer verletzt und im Fahrzeug eingeklemmt. Die Feuerwehr Schwagstorf übernahm die technische Rettung und unterstützte den Rettungsdienst bei der Versorgung der Patientin.


Vor Ort war die Schnelleinsatzgruppe mit mehreren Rettungswagen und Notfallsanitätern vertreten. Sie übernahm sowohl die Patientenversorgung an beiden Einsatzstellen als auch die Eigensicherung der eingesetzten Kräfte.
Zur Absicherung des Grundschutzes in der Samtgemeinde blieben mehrere Fahrzeuge in Bereitschaft, um bei eventuellen Realeinsätzen schnell reagieren zu können. Die Übung verlief reibungslos und diente der Festigung von Abläufen, der Zusammenarbeit zwischen den Ortsfeuerwehren sowie der Schnittstelle zum Rettungsdienst.
Ein herzlicher Dank gilt den Übungsbeobachtern, den Organisatoren sowie der Familie Timpe, die ihren landwirtschaftlichen Betrieb als Übungsobjekt zur Verfügung stellte und damit eine realitätsnahe Ausbildung ermöglichte.
Text und Fotos: Florian Keßler