Am Samstag ist es in Gesmold zu einem Großbrand gekommen: In der Halle eines Entsorgungsunternehmens geriet Müll in Brand, das Feuer breitete sich bis in den Dachbereich aus. Etwa 110 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 20 des DRK waren im Einsatz. Zwischenzeitlich galt eine Bevölkerungswarnung und es kam zu Verkehrsbehinderungen. Verletzt wurde niemand.
Mitarbeiter bemerkten um kurz nach 8:30 Uhr den Brandausbruch. Sie setzten umgehend den Notruf ab, in dem sie von brennendem Müll in der Halle berichteten. Der Disponent der Regionalleitstelle Osnabrück alarmierte daraufhin die Ortsfeuerwehren Gesmold und Wellingholzhausen sowie die Drehleitereinheit Melle-Mitte mit dem Stichwort „Feuer im/am Gewerbebetrieb“. Zudem entsandte er einen Rettungswagen der DRK-Rettungswache Melle.
Das Gesmolder Tanklöschfahrzeug traf bereits vier Minuten nach dem Sirenenalarm an der Straße „Auf dem Platen“ ein. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits eine weithin sichtbare Rauchwolke über dem Firmengelände nahe der Autobahn 30. Die Mitarbeiter des Unternehmens berichteten den ersten Kräften, dass alle Anwesenden in Sicherheit seien.
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Die betroffene Halle besteht aus mehreren Teilen: In weitläufigen Bereichen wird Müll gelagert und aufbereitet, daran angrenzend gibt es Büroräume und auch Unterkünfte für Mitarbeiter. Diese befinden sich im zweiten und dritten Obergeschoss. Mehrere Rauchmelder in den Obergeschossen schlugen Alarm, da sich auch in diese Bereiche schon frühzeitig Brandrauch ausgebreitet hatte.
In der ersten Phase gab es daher zwei Schwerpunkte für die Feuerwehr: Zum einen kamen drei Strahlrohre zum Einsatz, um die direkte Brandbekämpfung einzuleiten. Zeitgleich wurde hierfür die Drehleiter in Stellung gebracht. Zum anderen mussten die Einsatzkräfte die angrenzenden Bereiche auf eine Brandausbreitung kontrollieren. Mehrere Trupps überprüften diese Gebäudeteile – auch um sicherzustellen, dass sich hier tatsächlich niemand mehr aufhielt.
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Da sich bereits früh abzeichnete, dass der Einsatz mehrere Stunden andauern werde, wurden die Autobahnabfahrt Melle-Gesmold in Fahrtrichtung Amsterdam sowie die Westerhausener Straße gesperrt. Außerdem löste die Einsatzleitung wegen der starken Rauchentwicklung eine Warnung der Bevölkerung per NINA-App und KATWARN aus. Im Umfeld der Einsatzstelle sollten Fenster und Türen geschlossen sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abgeschaltet werden.
Da sich der Brand aufgrund der hohen Temperaturen in der Halle bereits bis in den Dachbereich ausgebreitet hatte, waren umfangreiche Löscharbeiten erforderlich. Aufgrund der Rauchentwicklung konnte in vielen Bereichen nur unter Atemschutz gearbeitet werden. So kamen weitere Kräfte aus Melle-Mitte sowie die Ortsfeuerwehren Oldendorf und Bakum zum Einsatz. Aus der angrenzenden Gemeinde Bissendorf forderte die Einsatzleitung zudem die Drehleitereinheit Schledehausen und die Ortsfeuerwehr Ellerbeck an.
Eine Messkomponente der Kreisfeuerwehr Osnabrück, die Teil des Fachzugs 4 „Messen und Spüren“ der Feuerwehrbereitschaft Umweltschutz ist, führte Messungen zur Schadstoffkonzentration in der Luft und in den umliegenden Gewässern durch. An keiner Stelle lagen auffällige Werte vor. Der Gewässerschutz-Alarmdienst des Landkreises Osnabrück (Fachdienst Umwelt) war ebenfalls vor Ort.
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Die Löschwasserversorgung stellten die Einsatzkräfte über mehrere Hydranten und einen Löschwasserteich im Gewerbepark sicher. Zu Spitzenzeiten bekämpften sie den Brand mit sechs Strahlrohren und zwei Wasserwerfern gleichzeitig. Das verunreinigte Löschwasser wurde aufgefangen, ein Fachunternehmen transportierte es mit einem Saugwagen ab.
Zur Absicherung der Einsatzkräfte kamen auch die DRK-Kreisverbände Melle und Osnabrück-Land zum Einsatz. Die Helfer boten den Einsatzkräften zudem eine Verpflegung an. Die Aufnahme von Getränken war aufgrund der hohen Belastung für die Atemschutztrupps von besonderer Bedeutung. Mitarbeiter der betroffenen Firma organisierten sogar Eis als Abkühlung für die Einsatzkräfte.
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Zur Mittagszeit war das Feuer weitestgehend gelöscht, sodass nach und nach die Kräfte reduziert werden konnten. Mithilfe der beiden Drehleitern aus Melle-Mitte und Schledehausen mussten die Feuerwehrmitglieder weiterhin Glutnester im Dachbereich der Halle von außen und von innen freilegen und anschließend gezielt ablöschen. Die Rauchentwicklung ließ jedoch deutlich nach, sodass die Bevölkerungswarnung gegen 13 Uhr zurückgenommen werden konnte.
Ein Logistikfahrzeug der Kreisfeuerwehr Osnabrück brachte am Nachmittag etwa 115 Schläuche, 20 Atemluftflaschen und über 40 Atemfilter von der Feuerwehrtechnischen Zentrale Süd in Georgsmarienhütte zum Tauschen an die Einsatzstelle. Weiteres Material fuhr der Meller Fachwart für Atemschutz nach Gesmold und stellte es vor Ort zur Verfügung.
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Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch bis in den späten Nachmittag hin. Die Feuerwehrmitglieder legten abschließend einen Schaumteppich über das Brandgut, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Der Großteil der eingesetzten Kräfte war zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Einsatz entlassen. Die gesperrte Autobahnabfahrt und die Westerhausener Straße wurden gegen 16 Uhr wieder freigegeben.
Etwa 110 ehrenamtliche Mitglieder der Feuerwehr und 20 des DRK waren unter der Leitung von Ortsbrandmeister Jens Weßler im Einsatz, um den Großbrand zu bekämpfen. Bis Sonntagmorgen gegen 6 Uhr waren durchgängig Mitglieder der Ortsfeuerwehr Gesmold vor Ort und stellten mit dem Tanklöschfahrzeug eine Brandsicherheitswache. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache und Schadenhöhe aufgenommen.
Text und Fotos: Feuerwehr Melle