Aus Anlass des Partschaftsjubiläums gab die Feuerwehr Bolbec einen Empfang für die Bürgermeister und ihre Begleiter aus dem „Wittlager Land“ – Sapeurs Pompiers, die französische Bezeichnung
Es gibt einige Unterschiede zwischen den Feuerwehren im Wittlager Land und den Rettern in der Partnergemeinde Bolbec, deren „Kaserne“ – so der Ausdruck für die Unterkunft“ – sich am „Salvador-Allende Platz“ in Bolbec am Ortsrand befindet. Lieutenent Stéphane Saudais ist der Chef der 66 aktiven Feuerwehrmänner und der acht Feuerwehrfrauen. Bei der Begrüßung erwähnte der Bolbecer-Chef-Feuerwehrmann, dass im letzten Jahr 1700 Einsätze bearbeitet worden wären.
Eine ungewöhnlich hohe Zahl – die Nachfrage klärt auf, nicht nur Brandeinsätze und technische Hilfeleistungen. Die Feuerwehrtrupppe in Bolbec ist auch für den Rettungsdienst in der Region zuständig mit drei Rettungs-Transportfahrzeugen (RTW).
Es gab auch kühle Getränke in Motivgläsern aus Kunststoff, die als Souvenir gerne mitgenommen werden durften – aber daneben auch viele ernsthafte Fachgespräche. Gastgeber war der Präsident des Fördervereins, des Amicale Pompier, Lieutenant Sylvain Duclos. Die Einsatzfahrzeuge wurden sauber gewachsen präsentiert, ein beachtlicher Fuhrpark.
Die Drehleiter wurde vorgeführt und Bolbec`s Bürgermeister Christophe Doré wurde mit Helm und Sicherheitsgurt in die Höhe von 24 Metern befördert. Die Wittlager Bürgermeister zogen es wohl vor, lieber mit den Füßen fest auf dem Boden zu bleiben.
Rainer Ellermann, DRK-Kreispräsident und Vorsitzender des Trägervereins für den hauptamtlichen Rettungsdienst im Landkreis Osnabrück, interessierte, wie der hauptamtliche Rettungsdienst in Bolbec abläuft. Er ist hier nicht hauptamtlich tätig und ein Notarztsystem gibt es nicht. Die ehrenamtlichen Feuerwehr-Sanitäter mit qualifizierter Ausbildung müssen bei Bedarf einen Notarzt nachalarmieren.
Im „Wittlager Land“ könnte es künftig Änderungen geben, weil die Notärzte bisher im Ostercappelner Krankenhaus tätig waren – dieses wird im kommenden Jahr geschlossen. Ob es dann eine Ferndiagnose für nicht vor Ort anwesende Notärzte geben wird?
In Bolbec erhalten die Feuerwehrleute eine Aufwandsentschädigung, weil sie durch den Rettungsdienst sehr viele Dienststunden leisten.
Hier im Landkreis wird die Rettungskabine meist für vier Jahre genutzt, während das Fahrgestell dafür nach zwei Jahren gewechselt wird, weil Getriebe, Motor usw. nach zwei Jahren mit hoher Fahrleistung verschlissen sind. Die drei Rettungswagen in Bolbec haben keine Rettungskabine, der Behandlungs raum und das Fahrgestell bilden eine feste Einheit.
Die Gendarmerie Nationale (also die Bundespolizei) hat neue Räumlichkeiten im Ort bezogen und die alten Räumlichkeiten konnte die Stadt Bolbec für die Feuerwehr erwerben. Die Jugendfeuerwehr hat hier ihren Lehrsaal.
Text und Fotos: Eckhard Grönemeyer