Am 28. September 2024 fand eine groß angelegte Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Grafschaft Bentheim in Bramsche-Pente statt. Vorbereitet von Kräften der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord des Landkreises Osnabrück unter der Leitung von Bereitschaftsführer Till Kramer wurde ein fiktiver Waldbrand im Gebiet Schager Sand simuliert. Beteiligt waren zudem die Ortsfeuerwehren Bramsche und Pente, das THW Quakenbrück, der Malteser Hilfsdienst (MHD) Bramsche mit der Rettungshundestaffel sowie das Forstamt Ankum.
Szenario: Waldbrand im Schager Sand
Um 9:45 Uhr wurde ein fortgeschrittener Waldbrand im Gebiet „Schager Sand“ gemeldet. Die Lage sah eine Ausbreitung des Bodenfeuers auf einer Fläche von etwa 9 Hektar vor. Aufgrund von Baumhindernissen auf den Zufahrtswegen war der Einsatz für die Feuerwehr erschwert. Die Wetterbedingungen mit sonnigen 25°C und mäßigem Wind aus Nordost (NNO) stellten eine zusätzliche Herausforderung dar. Die erste Alarmierung erfolgte für die örtlichen Feuerwehren Pente und Bramsche, die umgehend mit Erkundungsmaßnahmen und der ersten Brandbekämpfung begannen. Schnell wurde klar, dass zusätzliche Kräfte benötigt wurden, woraufhin die Kreisfeuerwehrbereitschaft Grafschaft Bentheim alarmiert wurde.
Umfangreicher Einsatz mehrerer Einheiten
Die Bentheimer Kräfte waren zu der Übung bereits am Morgen angereist und warteten im Bereitstellungsraum auf ihren Einsatz. Insgesamt hatten sich 125 Einsatzkräfte mit rund 30 Fahrzeugen unter Leitung der beiden Bereitschaftsführer Guido Schroven von der Ortsfeuerwehr Neuenhaus und Ansgar Schwietering von der Ortsfeuerwehr Bad Bentheim auf den Weg zur Übung nach Bramsche gemacht.
Die Einsatzleitung wurde nördlich des Sportplatzes in Pente unter der Leitung des Penter Ortsbrandmeisters Rolf Stückemann eingerichtet. Die Aufgabe der Bentheimer Kreisfeuerwehrbereitschaft bestand darin, die weitere Ausbreitung des Feuers in Richtung Süden und Südwesten zu verhindern, eine Wasserversorgung aufzubauen und Baumhindernisse auf den Fahrwegen zu beseitigen. Zudem hatten sich mehrere Personen in dem Gebiet verlaufen.
Wassertransport und Brandbekämpfung
Das THW aus Quakenbrück hatte zahlreiche Rauchquellen in dem Waldgebiet stationiert. Dichte Rauchsäulen zogen durch den Wald und simulierten realitätsnah ein großes Feuer. Die Wasserentnahme erfolgte aus dem Wallenhorster Bach und dem Stichkanal Osnabrück. Hierfür musste der Bach zunächst aufgestaut werden. Zudem wurde ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen zum rund 3,5 Kilometer entfernten Stichkanal eingerichtet, was eine logistische Herausforderung darstellte. Am Kanal musste eine Übergabestelle zur Befüllung der Tanklöschfahrzeuge eingerichtet werden.
Gegen 12:30 Uhr änderte sich die Lage erneut: Eine Person wurden als zwischen Baumstämmen eingeklemmt gemeldet. Der Einsatzauftrag der KFB bestand darin, die Personen zu befreien und sie dem Rettungsdienst zu übergeben.
Eine weitere eingeklemmt Person konnte durch die Kräfte der KFB bereits bei der ersten Erkundung gefunden, und zeitnah durch die erste eingesetzte Einheit befreit werden.
Personensuche mit Rettungshunden
Um 13:30 Uhr erreichte die Einsatzleitung eine weitere Meldung über zwei verletzte Personen, die im Suchgebiet vermisst wurden. Da ihr genauer Standort unklar war, wurden die Rettungshundestaffel des MHD Bramsche alarmiert, um die Personen zu lokalisieren und zu retten.
Versorgung im Feld
Da die Einsatzlage einen Abzug der Kräfte während der Übung nicht zuließ, mussten die eingesetzten Kräfte im Wald versorgt werden. Der Versorgungszug richtete dafür in dem 9 ha großen Einsatzgebiet mehrere Verpflegungsstellen ein und verteilte dort die zuvor frisch zubereitete Suppe und Brötchen.
Abschluss der Übung
Nach erfolgreichen Rettungsmaßnahmen und der Brandbekämpfung wurde die Übung gegen Nachmittag beendet. Der Übungsabschluss fand am Feuerwehrhaus in Pente statt. Alle beteiligten Einheiten trafen sich dort zur Besprechung des Einsatzverlaufs und zum Austausch von Erfahrungen.
Text und Fotos: Volker Köster, Patrick Siebrecht